Das Abschmelzen der arktischen Eisdecke hat unter den Arktisanrainern einen regelrechten Wettlauf um die in der Arktis vermuteten großen Gas- und Ölvorkommen sowie über die Kontrolle lukrativer Handelsrouten ausgelöst. Die arktischen Staaten und insbesondere Russland versuchen deshalb ihre Interessen in der Region frühzeitig zu sichern und untermauern ihre Gebietsansprüche zunehmend auch militärisch. Dieses Narrativ einer offenbar unvermeidlichen militärischen Konfrontation im hohen Norden scheint sich mehr und mehr in den allgemeinen Sicherheitsdiskurs zur Zukunft der Region einzuschleichen, mit einer Ausnahme, innerhalb der Arktis selbst. Was sind die Gründe hierfür und was ist dran am „Kalten Krieg in der Arktis“?
Benjamin Schaller ist seit November 2014 PhD-Kandidat und Research Fellow am Centre for Peace Studies an der Arctic University of Norway in Tromsø. Er forscht dort zu Fragen arktischer Sicherheit, militärischer Kooperation und Vertrauensbildung. Davor absolvierte er seinen Master am Department for Peace & Conflict Research an der Uppsala University in Schweden sowie seinen Magister in Politik- und Medienwissenschaft an der Universität Trier. Seit März 2015 arbeitet er als politischer Referent im Auswärtigen Amt und ist dort für den politisch-militärischen Teil des deutschen OSZE-Vorsitzprogramms 2016 zuständig.
Ort und Zeit: Dorotheenstr. 24, Haus 3, Raum 3.231 „Henrik Steffens“; 8. März 2016, 19.00 Uhr.