Der Ostseeanrainer Polen ist ein wichtiges Land in der EU geworden. Nicht erst seit der Ukraine-Krise, sondern schon in den Debatten über die Eurorettung hat sich Polen als integrationsfreundlicher Partner erwiesen und gezeigt, dass es mehr Verantwortung in Europa übernehmen will. Die Ernennung des früheren Ministerpräsidenten Donald Tusk zum Präsidenten des Europäischen Rates Ende 2014 bekräftigte diese Haltung. Gleichzeitig beharrt Polen systematisch auf nationalen Interessen in der Energie- und aktuell in der Flüchtlingsfrage. Die Haltung der polnischen Regierung wird zudem seit der überraschenden Wahl des konservativen Oppositionspolitikers Andrzej Duda zum neuen Staatspräsidenten im Mai 2015 innenpolitisch herausgefordert. Grund genug anlässlich der für den 25. Oktober festgesetzten Parlamentswahlen über die politische Lage im Land sowie Polens Europapolitik zu diskutieren.
Dr. Claudia Matthes ist Politikwissenschaftlerin und Leiterin der internationalen Masterprogramme am Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin. Sie arbeitet zu Demokratisierungsprozessen in Mittel- und Osteuropa.
Ort und Zeit: Dorotheenstr. 24, Haus 3, Raum 3.231 „Henrik Steffens“; 13. Oktober 2015, 19.00 Uhr.