Unsere Küsten und Meere sind einem deutlich und anhaltend steigenden Druck von traditionellen und neuen maritimen Nutzungen ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für die Ostseeregion. Als Reaktion darauf setzt sich die Europäische Kommission für die Einführung einer integrierten Meerespolitik ein. Als wichtigstes Instrument zur Schlichtung kollidierender und konkurrierender Tätigkeiten und Interessen in maritimen Räumen gilt dabei die so genannte Maritime Raumplanung. Bei deren Einführung und Umsetzung lassen sich jedoch zwischen den Küstenländern deutliche Unterschiede ausmachen. Das von der EU co-finanzierte Pilot-Projekt BaltSeaPlan 2009-2012 – ein sog. Leuchtturmprojekt der EU-Strategie für die Ostseeregion – hatte zum Ziel, erstmals grenzüberschreitend eine gemeinsame maritime Raumplanung der EU-Ostseeanrainer voranzubringen. Eine auch aus politischer Sicht durchaus diffizile Aufgabe. Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem BaltSeaPlan-Projekt soll der Vortrag die Notwendigkeiten, Herausforderungen und Chancen einer gemeinschaftlich koordinierten Nutzung der Ostsee erörtern und zu einer Diskussion über Instrumente und Institutionen maritimer Politik anregen.
Tim-Åke Pentz ist Promotionsstipendiat an der Interdisziplinären Fakultät und Mitglied der Arbeitsgruppe Ostseeraum der Universität Rostock. Nach einer Tätigkeit als Berater für Unternehmenskommunikation und politische Kommunikation in einer Hamburger PR-Agentur lehrt er seit 2009 am Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre und forscht am Department Maritime Systems der Universität Rostock zum Thema „Die Meerespolitik der Europäischen Union und die Einführung der Meeresraumplanung in Deutschland und Schweden“. 2011 war er für die Mitarbeit am Projekt „BaltSeaPlan – Planning the Future of the Baltic Sea“ als Referent für Meeresraumplanung des WWF Ostseebüros freigestellt.
Ort und Zeit: Dorotheenstr. 24, Haus 3, Raum 3.231 „Henrik Steffens“; 10. Juli 2012, 19.00 Uhr.